Der Blog brauchte einen Neustart, weil:
- … ich mich weiterentwickelt habe: Mein Geist war schwach, aber wenigstens weiß ich das jetzt.
- Ich bin inzwischen Scrum Master, eine Art Team-Coach für Software-Entwickler – was ich auf dieser Reise alles gelernt habe, will ich in der Kategorie “Agile Working” in diesem Blog darstellen (Feed). Über Programmierung gibts also nix mehr.
- Ich habe begonnen, einen SciFi-Zeitreise-Roman zu schreiben. Was ich hierbei gelernt habe, will ich euch nicht vorenthalten, in der Kategorie “Writing” (Feed).
- Trotzdem habe ich noch viele Meinungen, Ideen und Philosophisches, was ab und an gepostet werden muss. Das gibts ab jetzt in der Rubrik Tagebuch (Feed). Dort findet sich vielleicht auch ein bisschen Cat Content, denn ich bin endlich wieder Katzenpapa.
Aber was sind Meme? Ihr kennt Meme als diese sich selbst verbreitenden Bilder, Texte und Videos im Netz. Das Wort “Mem” wurde von Richard Dawkins in seinem Werk “Das Egoistische Gen” geprägt.
Dawkins lehnt in seinem Werk eine genetische Erklärung für die kulturelle Evolution beim Menschen ab. Dennoch hält er eine Art (darwinistischer) Evolution innerhalb der Kultur für möglich. Diese müsse aber auf einem anderen Replikator beruhen, der anstelle eines Gens an künftige Generationen weitergegeben werden kann und durch graduelle, kleine Veränderungen variiert. Als Entsprechung zu seiner Sicht des Gens führt Dawkins in seinem Buch dazu die Idee des Mems ein: eine Art Gedankenbaustein, der weitestgehend unverändert weitergegeben werden kann, aber auch ähnlich wie Gene mutieren kann und durch die „Eingängigkeit“, seine Speicherfähigkeit im Gehirn, unter Selektion steht. Dazu zählt Dawkins Ideen, Melodien, Theorien und Phrasen sowie auch wissenschaftliche Theorien. Im Grunde genommen kann jegliches Gedankengut demnach in Meme zerlegt werden.
Angelehnt an die Tatsache, dass Gene über Chromosomen weitergegeben werden und es so zu Kopplungen kommen kann, gibt es, laut Dawkins, auch Meme, die gemeinsam weitergegeben werden. Beispiele für diese so genannten „Memplexe“ (Dawkins selbst spricht in Das egoistische Gen allerdings nur von „Mem-Komplexen“) wären Religionen und politische Einstellungen.
Die britische Forscherin Susan Blackmore und der amerikanische Philosoph Daniel Denett entwickelten Dawkins Membegriff zur Memetik weiter, die inzwischen einen Unterbereich der Evolutionsbiologie mit zahlreichen Bezügen zu Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft bildet. Von 1997 bis 2005 erschien das interdisziplinär angelegte Journal of Memetics.
Meme sind also Ideen, und darum ging es bei iThoughts bisher immer. Ich fand Ideen schon immer wirkmächtig, und habe schon immer geglaubt, dass das Mindset den Menschen macht und nicht umgekehrt. Die Ideen und ihre Vokabeln und das damit verbundene Verständnis von Gefühlen, kulturellen Konstrukten und sozialen Effekten sind die Basis für meine Arbeit als Scrum Master.
Mem-Komplexe sind komplexe zusammenwirkende Meme, die gemeinsam als wirkungsvolle Systeme (im Sinne der Systemtheorie) in unserer Welt agieren. Das sind politische Strömungen, Länder, Sprachen, Wissenschaften, Religionen aber auch Organisationen – mein Wirkbereich als Scrum Master.
Ich behaupte, dass diese Memplexe unsere Welt beherrschen – und nicht etwa wir Menschen. Wir sind lediglich ein wichtiges Substrat für die Memplexe (und ganz ohne uns würde die Geschichte momentan auch noch nicht funktionieren), aber diese stellen die nächst-höhere Wesenheit dar. Wir basieren ja auch auf zunehmend einfacheren Tieren, Pflanzen, Zellen, Stoffen, etc., und nutzen diese. Darum glaube ich, dass das Verständnis allgemeiner Prinzipien, die für Meme und Mem-Komplexe gelten, ein wichtiger Mem-Komplex ist, den es zu erforschen und teilen gilt.
Mit dieser Idee entlasse ich euch in euren Alltag. Have fun.